Das ist… niedlich! Das Personal der Woche ist der Mann, der uns unseren Staatsdienst genommen hat: Karl Theodor Freiherr von und zu Guttenberg, ehemaliges Wunderkind der deutschen konservativen Politik, steigt in das Kryptowährungsgeschäft ein. Er wird Berater von Ripple Labs, dem Unternehmen, das die gleichnamige Währung ausgibt.
Ripple an dieser Stelle zu erklären, würde viel zu weit gehen. Es sollte gesagt werden, dass es sich um ein Zahlungs- und Tauschnetzwerk handelt, das Anleihen für alles (Euro, Äpfel, Birnen, Gold) überträgt. Ripple ist sehr effektiv und clever und soll voller kryptografischer Genialität sein, aber in Wirklichkeit wird es kaum verwendet. Die gleichnamige virtuelle Währung Ripple (XRP) ist eine Brückenwährung, die andere Währungen "tunneln" kann und verhindern soll, dass das Netzwerk durch Nanotransaktionen gespammt wird. Dass sich jedoch mehr als 80 Prozent der insgesamt 100.000.000.000 XRP in den Händen der Ripple Labs-Besitzer befinden, kommt in der Kryptoszene weniger gut an.
Es würde auch zu weit gehen, die bemerkenswerte Geschichte des Barons von Guttenberg zu erzählen. Es ist bekannt, dass das Kind einer mehr als 900 Jahre alten fränkischen Adelsfamilie als politischer Könner im Kabinett Merkel zunächst Wirtschafts- und dann Verteidigungsminister wurde, aber durch seine Doktorarbeit fiel, in der es mehr plagiierte Abschnitte als Seiten gab. Es sollte hier gesagt werden, dass er anscheinend stark auf Kryptowährungen angewiesen ist. Er sagt, dass das traditionelle Zahlungssystem "veraltet, teuer und ineffizient" sei. Kryptowährungen hingegen sind ein dramatischer Schritt nach vorne. So sagte er es in einem langen Interview auf dem RippleLabs-Blog. Er sagt viele andere Dinge, die so positiv über virtuelle Währungen sind, dass man sich nur wundern kann. Ist das wirklich unser Guttenberg?
Der Baron erklärt auch, warum er derzeit Ripple unterstützt, und er klingt, als würde er zu viel Zeit in Bitcoin-Foren verbringen: "Ich denke, dass das Ripple-Protokoll nicht nur einige der Kernprobleme von Bitcoin-Transaktionen löst – Geschwindigkeit -, sondern auch, dass es mit jeder anderen digitalen Währung interagieren kann, einschließlich Fiat-Währungen oder anderen Dingen. Diese Flexibilität, kombiniert mit der Skalierbarkeit des Ripple-Protokolls, bietet unbegrenzte Möglichkeiten. ”
Wenn von Guttenberg es nicht von irgendwoher kopiert hat, bin ich wirklich sehr beeindruckt. Ich hätte nicht gedacht zu lesen, was ein ehemaliger deutscher Wirtschaftsminister über die Skalierbarkeit von Kryptowährungen dachte. Ich hätte nie gedacht, dass solche Worte für so jemanden überhaupt existieren. Mit fast charmanter Ehrlichkeit sagt Gutenberg auch, was Ripple Labs in sich hat: "Meine Motivation, dem Beratergremium beizutreten, besteht darin, Ripple Labs dabei zu helfen, erfolgreich durch die wichtigsten regulatorischen Fallen zu navigieren, die in Europa und der Welt unvermeidlich sind und auf sie warten. Ich freue mich auch darauf, Ripple Labs bei meinem globalen Netzwerk im Finanzsektor zu unterstützen und eine kritische Stimme unter den Beratern zu sein. "
brunnen… Dann ein Kulmbacher. Habt einen schönen Sonntag.